Viele Menschen ziehen sich zurück, weil sie Bindungsängste haben. Es ist ein ernst zu nehmendes Problem, das zu Trennungen und Vereinsamung führen kann. Wo kommen Beziehungsängste her und wie kann man die Bindungsangst überwinden? Der folgende Beitrag liefert Antworten auf diese Fragen.
Bindungsängste – keine Seltenheit
Nach Expertenangaben sind circa 20 % aller Menschen „ängstliche Beziehungstypen“. Weitere 20 % fürchten in einer Beziehung um ihre Selbstständigkeit. Diese Menschengruppe wird als der „vermeidende Typ“ bezeichnet. In der Summe ergibt das rund 40 % der Menschen, die von Anfang an Schwierigkeiten in eine Beziehung reinbringen.
Die Hauptursachen von Beziehungsängsten entstehen in den meisten Fällen im frühkindlichen Alter. Insbesondere ein Mangel an elterlicher Liebe ist hier in den Vordergrund zu stellen. Die Eltern haben einen entscheidenden Einflussfaktor auf das spätere Beziehungsverhalten der Kinder. Der Vaterkomplex bei Frauen oder das Peter-Pan-Syndrom bei Männern sind nur zwei häufige Beispiele. In den Prägungsjahren eines Kindes (0 – 6 Jahre) kann ebenso ein zu hohes Maß an elterlicher Liebe spätere Bindungsängste erzeugen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der Ödipuskomplex, bei dem es ein Kind nicht schafft, sich von einem Elternteil zu lösen. Beziehungsängste können auch im Laufe des Lebens entstehen. Negative Erfahrungen aus vorherigen Partnerschaften oder der Verlust der Unabhängigkeit können dazu beitragen.
Beziehungsängste erkennen
Häufig erkennt man Beziehungsprobleme durch ein geringes Selbstwertgefühl eines Partners. Dies kann sowohl im frühkindlichen Alter als auch im Laufe des Lebens entstanden sein. Durch plötzlichen Kontaktabbruch oder Rückzug kann ein Mangel an Selbstwertgefühl ausgedrückt werden. Weitere Erkennungsmerkmale sind Emotionslosigkeit, Unentschlossenheit und ein geringes Verantwortungsgefühl. Menschen, die Bindungsängste verspüren, neigen zudem dazu, sich stets den falschen Partner herauszusuchen.
Bindungsängste auflösen
Um die Bindungsangst zu überwinden, muss man sich im ersten Schritt das Problem selbst eingestehen. Das Problem muss man erkennen und die Ängste darf man nicht verdrängen. Wie bei anderen psychischen Problemen, erfordert die Heilung viel Zeit. Direkte Konfrontation mit der Angst sind für Betroffene meist nicht zielführend. In erster Linie sollte man erkennen, wie viel Bindung man „ertragen“ kann. Die Grenzen der Angst müssen also definiert werden. In jedem Fall ist es ratsam, eine psychiatrische Therapie zu beginnen. Nur wer die Ursache seiner Beziehungsängste definieren kann, kann auch etwas dagegen unternehmen. Hierfür wird zwingend fachliche Unterstützung benötigt.
Wer seine Bindungsangst erkannt hat und sich in einer Beziehung befindet, muss mit seinem Partner darüber sprechen. Nur mit einer offenen Kommunikation kann eine Therapie für die Partnerschaft funktionieren. So kann man zum Beispiel mit Soulmate Coaching Bindungsangst überwinden. Der nicht Betroffene muss mit Verständnis, Geduld seinen Partner unterstützen. Selbst wenn es schwerfällt, muss die Liebe für ein spätere bessere Partnerschaft gewährleistet sein.
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